~ Legends of Britannia ~
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... frühmittelalterliches Rollenspiel zur Legende um König Arthur
 
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 Die Taverne

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Nimue
Nocora
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Nocora

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime01.02.07 19:05

Der goldene Drache, oder Drache wie er meistens nur genannt wird, ist ein geräumiges Haus. Von außen sieht man einen Schornstein unentwegt rauchen. Ein im Wind pendelndes Schild, das einen goldenen Drachen, der gerade einen Wald mit seinem Feuerstrahl anzündet, zeigt auch den Fremden den Weg zur Taverne. Eine massive Holztür führt in den Schankraum. Sofort wenn man eintritt, sieht man, dass der größte Teil des Hauses mit dem Schankraum ausgefüllt wird. Es gibt große und kleine massive Holztische. Links von der Tür sind einige Nischen, wo man ungestört seinen Met trinken kann. Im Westflügel des Hauses ist die Küche untergebracht, daher ist auch im rechten hinteren Eck eine großzügige Theke mit einer Tür, die direkt zu der Küche führt. Meist steht sie einen Spalt offen, sodass einem ein köstlicher Duft von Rehbraten oder ähnliches in die Nase strömt. Unter den Duft von Essen mischt sich natürlich auch der unverkennbare Duft des Mets. An einer Seite der Theke steht auf einem Pergament angebracht, die verschiedenen Metarten:
heber Met
lieblicher Met
Kirschmet, Holundermet
der unaussprechliche Met(für die wahren Krieger)

Neben den Metsorten, die immer angeboten werden gibt es oft auch Mete, die nur für kurze Zeit angeboten werden. Wer sich nicht bis zur Taverne bequemen will, um etwas zu essen, kann es auch zu sich kommen lassen.
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Nimue

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime01.02.07 21:26

Verborgen unter einer weiten, vor allem jedoch dunklen Kapuze und einigen Schlammspritzern, hätte das schmale Gesicht, welches eben in der mehr oder weniger gut besuchten Taverne aufgetaucht war, wohl dem eines jeden Halbwüchsigen gleichen können. Als sie sich jene Kapuze jedoch aus der Stirn und in den Nacken strich, wurde eine regelrechte Flut dunkler Locken sichtbar, die dem schmalen Antlitz eine gewisse Weichheit verlieh.
Zugleich jedoch ließen diese sie in den mehr oder minder derb wirkenden Kleidern vergleichsweise unpassend wirken. Die Tatsache, dass ihr prompt der Geruch gebratenen Fleisches in die Nase stieg, ließ sie nur einige wenige Schritte von der eigentlichen Tür verharrte, sich gedankenverloren umsah. Sie musste sich wohl oder übel eingestehen, dass ihr unwillkürlich im buchstäblichen Sinne der Magen knurrte, was sie letztendlich dazu verleitete, in alter Gewohnheit der verganenen Jahre, sich an einem jener Tische nieder zu lassen, die im Schatten des Schankraumes verborgen waren.
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Cadrian

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime01.02.07 22:28

Er hatte seinen Hengst gerade erst draußen angebunden, ihn auf das nötigste versorgt und betrat nun die Taverne. Ein grob gewebter, brauner Umhang lag auf seinen Schultern, die Kapuze war in sein Gesicht gezogen. In seiner Rechten hielt er einen Sack, der wohl die wenigen Habseligkeiten des Mannes beinhaltete. Dass er ein Fremder war, ein Neuzugang in Camelot, sah man ihm sofort an, vor allem, weil er sein Blick skeptisch durch die Taverne gleiten ließ.
Er rümpfte die Nase, mochte er den Geruch von solchen Orten nicht wirklich. Gemischt von Rauch, Schweiß, Met, Essen … widerlich. Und außerdem mied er eigentlich Menschenmassen. So führten ihn seine Schritte zugleich nach links, zu den Nischen, die trotzdem gut genug für sein Vorhaben beleuchtend waren.
Schnell warf er seinen Umhang über die Stuhllehne und ließ unachtsam den Sack neben sich fallen. Er ließ sich auf diesen Stuhl nieder und holte aus dem Sack noch schnell ein Pergament und den dazu gehörigen Kohlestift heraus. Hastig machte er sich dran, den Namen seines Bruders, Brennus, draufzukritzeln, musste dann jedoch schon wieder stocken. Richtige Worte fielen ihn nicht ein, nicht, was wirklich passte … Trotzdem schrieb er einfach drauf los, hielt er es doch für wichtig, dass seine Familie über sein Wohlergehen informiert wurde.
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Lucius Artorius Castus

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime01.02.07 23:47

Artus Stimmung heiterte sich bei dem Umarmung und der Freunde die Guinevere ausstrahlte selbst wieder etwas mehr auf und über die Aussage sie sollte gehen bevor er es sich anders überlegte konnte er nur leicht schmunzeln. Unterwegs hatte er sich noch einen schlichteren Umhang mitgenommen um in der Menge nicht sofort aufzufallen immerhin wollte er selbst auch etwas Ruhe haben in der Burg selbst wurden die beiden zum Glück nicht abgefangen und konnten so rasch zur Taverne gelangen. Zuerst schlug ihm der Geruch vom Essen, Alkohol und der anwesenden Leute entgegen, bevor man dem vom fahlen Kerzenschein erhellten Raum genauer betrachten konnte. Die Taverne war gut gefüllt und zuerst dachte er sie fänden keinen guten Platz mehr bis er einen leeren Tisch in einer Ecke des Raumes sah.

„Gehen wir dorthin, da sind wir auch nicht im Mittelpunkt der Leute.“ Meinte Artus schließlich und deutete auf den freien Platz und zog sie sanft an der Hand in die Richtung. Zum ersten Mal seit der Schlacht bei Badon Hill fühlte er sich wieder unbeschwert er konnte seine Sorgen und Bedenken für einige Stunden vergessen und sich nur mit Guinevere unterhalten. Er wollte sie ohnehin noch einmal vor der geplanten Hochzeit sprechen doch hatte er bisher nie genug Zeit dafür gehabt. Er wollte schon seit der Bekanntgabe der Vermählung wissen ob sie mit all dem wirklich einverstanden war, den er war nicht blind er sah doch das sie irgend etwas bedrückte war es ebenso die Angst über den baldigen Status in der Gesellschaft die verbundenen Privilegien und Einschränkungen oder lag es eventuelle an der Vermählung mit ihm selbst?

Er rückte Guinevere den Stuhl zurecht und nahm ihr gegenüber schließlich platz.
„ Guine,.. ich wollte dich schon seit langem etwas fragen.“ Er unterbrach kurz den Satz um die richtigen Worte zu wählen bevor er weiter sprach. „ Bist du überhaupt selbst mit der Hochzeit einverstanden? Du kommst mir in letzter Zeit in gewisser Weise bedrückt vor auch wenn ich den Grund noch nicht in Erfahrung zu bringen vermochte.“ Dabei senkte Artus leicht den Blick und lies in zeitweise durch den Raum schweifen um die Anwesenden zu beobachten.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 0:13

Die junge Königin hielt sich die ganze Zeit über an der Seite ihres zukünftigen Gemahls, allerdings weniger aus Furcht denn aus echter Zuneigung. Als das Paar die Taverne betrat waren Guineveres Wangen von der kühlen Luft noch immer leicht gerötet. Sie gab ohnehin ein hübsches Bild ab: Die zierliche Erscheinung, die in einen groben Umhang gehüllt war, die schönen großen Augen und das lange Haar, von dem sich mittlerweile einige dünne Strähnchen gelöst hatten und ihr ins Gesicht fielen. Im Moment wirkte Guinevere weniger wie eine Königin, eher wie ein normales junges Mädchen, dass an einem verhältnismäßig kaltem Nachmittag ein warmes Plätzchen suchte. Und dennoch war da diese Ausstrahlung, mit der sie sofort einige Blicke auf sich zog. Aber das interessierte Guinevere nicht. Sie hatte noch nie viel Wert darauf gelegt, wie sie bei anderen ankam und das würde sie auch als Königin nicht ändern.
Als Artus nun einen Platz für sie beide vorschlug nickte sie ihm mit einem Lächeln zu und folgte ihm bereitwillig, um sich gleich darauf zu setzen.
Sie ließ ihren Blick einen stillen Moment schweifen, konzentrierte sich aber sogleich auf ihren zukünftigen Gemahl, der das Wort ergriffen hatte. Zugegeben, so eine Frage hatte sie nicht erwartet, aber sie erschütterte sie auch nicht. Ihr war nicht verborgen geblieben das Arthur ihre zeitweise Melancholie nicht entgangen war.
"Ich bin mit dieser Vermählung einverstanden und ich möchte nicht, dass du das Gegenteil auch nur annimmst. Die Dinge die schon vor der Schlacht gegen die Sachsen zwischen uns passiert sind, machen mich sicher." Guinevere griff kurzentschlossen nach Artus Hand.
"Auch wenn es unter anderen Umständen anders gekommen wäre, bin ich mir sicher dass sich unsere Wege nicht so schnell getrennt hätten - und diese Melancholie hat nichts mit dir oder unserer Verbindung zu tun. Du weißt dass ich ein Freigeist bin, ein Wildfang. Ich vermisse einfach nur meine Freiheit. Das ist alles."


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Cadrian

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 0:36

Der Kohlestift huschte schnell über das Pergament, seine Schrift war schlampig, beinahe schon unleserlich. Er konnte sich nicht erklären, warum er den Drang verspürte, seinen Bruder alles mitteilen zu wollen, vor allem, da nicht viel Sonderliches geschehen war. Trotzdem wurde eben dieser Drang mit jedem Wort stärker und so beeilte er sich immer mehr, bis er selbst nicht mal mehr in der Lage dazu war, seine Schrift zu lesen. Doch gleich nachdem er den letzten Punkt gesetzt hatte, zerknüllte er das Pergament auch schon und warf es zurück in den Sack. Diesem entnahm er nun noch mehr Sachen. Ein Brot, ein Buch und noch einem Pergament. Nachdem er auf dieses leere Pergament zwei Sätze geschrieben hatte, tauchte ein sachtes Lächeln auf seinen Zügen auf, war dies doch mehr sein Stil. Schon wurde das Pergament in ein Kuvert gesteckt und zurück in den Sack verfrachtet.

Doch noch immer konnte er sich nicht dem Buch widmen, vernahm er doch nicht unweit von ihm entfernt, zwei Stimmen, welche deutlich an sein Ohr drangen. Nur ein Wort erregte seine Aufmerksamkeit. Guine. Doch schüttelte er sofort darauf den Kopf, fand er es doch schon lächerlich, nur einen Gedanken daran zu verschwinden, dass genau dieses Mädchen – Frau – hier sein könnte. Welch kindlicher Gedanke. „Deine Sinne sind mehr als je vernebelt.“, murmelte er vor sich hin. Die Worte waren wohl nur für ihn zu hören, waren sie doch auch nicht dafür bestimmt gewesen, jemand anderes zu belustigen. Alsbald schlug der junge Mann das Buch auf, beugte sich über dieses und aß nebenbei genüsslich das Stück Brot. Wie froh er doch war, in dieser Nische zu sitzen, hätte der Wirt sicherlich etwas dagegen, ihn bei solch einer Tat – ein selbst mitgebrachtes Stück Brot! – zu erwischen.
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Nimue

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 1:12

Es war durchaus das eine oder andere Wort der beiden Neuankömmlinge an ihr Ohr gedrungen, was lediglich auf der Tatsache basierte, dass ihr das Gesicht der jungen Frau auf eine durchaus absurde Art und Weise wie eine Erinnerung erschienen war. Genau genommen war dieses Gefühl - allein dieser Gedanke - ein Ding der Unmöglichkeit, bedachte man, dass sie niemals ein Gesicht auf dieser Insel gesehen, das knap zwanzig Jahre nach ihrem Verschwinden noch aussehen konnte, wie zuvor. Ein junger Mann jedoch, der knapp drei Tische von ihr entfernt war, musterte die beiden eingehend und schien den Drang zu verspüren, sich ein wenig mit sich selbst unterhalten zu wollen.
Prompt erschien ein geringfügig amüsiertes Lächeln auf den, sonst von einem eher ernsthaften Zug gezeichneten, Lippen, zeitgleich mit einem Satz in ihren Gedanken, den sie vor allzu langer Zeit das letzte Mal gehört hatte. "Niemand ist so verrückt, dass man ihm nicht zuhören sollte. Und selbst Verrückte haben häufig phaszinierende Dinge zu sagen - wenn auch bisweilen nur sich selbst." Sie hatte die sachten Lippenbewegungen Cadrian´s eingehend betrachtet, selbst wenn sie ihr nicht das Geringste sagten.
Diesen Worten hing durchaus ein gewisser Sinn an, was sie dazu bewegte, sich kurzerhand zu erheben und den Tisch zielstrebig ansteuerte.

"Ihr sitzt hier so alleine..."

Ihr Blick viel auf das Stück Pergament zu seinen Händen und lächelte schmal, angesichts der Tatsache, dass der junge Literar offenbar bisher noch nicht dazu gekommen war, eine Großzahl an Zeilen niederzuschreiben.

"Es heißt, dass die Inspiration nicht immer alleine der Einsamkeit entspringen muss."
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Lucius Artorius Castus

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 1:33

Artus genoss die Berührung von Guinevere, sie war in dieser Zeit der Prüfungen eine wahrhafte Stütze für ihn und dafür war er ihr auch sehr dankbar. Sie ist bisher immer ehrlich zu ihm gewesen, und sagt was sie denkt und das kommt im Moment nicht wirklich häufig vor nicht selten muss er sich in letzter Zeit ein eigenes Bild von vielen Leuten machen die ihn umgeben. Manche meinen es ehrlich andere wiederum sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und erhoffen sich von Artus Krönung mehr Ansehen zu erlangen. Und er kann Guinevere auch in gewisser Weise verstehen vermutlich würden viele Frauen einiges geben um an ihrer Stelle zu sein doch blicken viele nur eingeschränkt auf dieses Amt. Als Königin hat man einige Privilegien aber dennoch zahlt man auch einen hohen Preis dafür. Es gibt viele Einschränkungen was vor allem dem persönliche Bewegungsfreiheit anbelangt, dazu kommt noch das man zu meist tun muss was einem gesagt wird, wie man sich benimmt..

„ Ich weiß auch was du im Moment durchmachst, auch mir geht es in dieser Zeit nicht anders als dir, mir wird vorgeschrieben wie ich zu handeln habe. Ich bin umgeben von falschen Freunden, der Bischof verlangt von mir zu fasten und das ich mir vor der Krönung noch die Beichte abnehmen lassen soll. Und ich mache mir sorgen um Lance..“ ja er machte sich wirklich Sorgen um seinen Freund, und seit der Kriegsverletzung die er sich zugezogen hatte verbrachte er viel Zeit an seinem Krankenbett, er war für ihn schon beinahe wie ein Bruder.
Artus wusste das Guinevere sich noch nicht so gut mit ihm verstand schließlich nahm er es ihr auch nicht übel. Er benahm sich vor allem in ihrer Gegenwart seltsam in gewisser Weise arrogant aber das würde sich hoffentlich bald legen. Dennoch schweifte er mit seinen Gedanken schon wieder zu weit ab er sollte die Zeit genießen die er im Moment mit Guinevere verbringen konnte.

„Tut mir Leid, reden wir über ein etwas erfreulicheres Thema.“ Meinte Artus schließlich und beobachtete seine zukünftige Gattin mit einem liebevollen Blick während er sanft über ihre Hand strich.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 2:00

Auf Artus Worte hin nickend ließ Guinevere den Blick ein weiteres Mal durch den Raum schweifen. In der Taverne hielten sich um diese Zeit hauptsächlich Bauern und Arbeiter auf, die lautstark miteinander scherzten.
Niemand von denen ahnte auch nur, welche Last das künftige Königspaar mit sich herumschleppte. Guinevere mischte sich zwar sooft wie möglich in alle königlichen Belange ein, wusste jedoch nicht annähernd das, was Artus wusste. Zwar war sie eine überaus intelligente und strategisch denkende junge Frau, aber eben auch jemand, der einen ziemlichen Sturkopf besaß.
Dies war einer der Gründe weshalb ihr Vater Merlin ihr bisweilen gerne einige Themen vorenthielt.
Zwei dieser Themen waren Rom und der christliche Glauben - eben das, was Artus nun ansprach. Während er vom Fasten und Beichten redete, wanderte Guins Blick unwillkürlich zu ihren zierlichen Händen.
Da war sie wieder - die schmerzliche Erinnerung an Marius Honorius und die Mönche, die sie so gequält hatten. Guinevere erinnerte sich jeder Sekunde ihrer Gefangenschaft. Diese Maschine, mit der sie ihr die Fingerknöchel nahezu aus den Gelenken gesprengt hatten... In ihren Augen lag plötzlich ein ganz anderer Ausdruck. Unnahbar, ängstlich. Trotz des Todes ihres Peinigers konnte sie jenen Abschnitt ihres Lebens nicht vergessen. Es war wie ein Trauma.
Guin musste sich mit Gewalt dazu zwingen auf die Worte ihres zukünftigen Gemahls zu achten. Als er geendet hatte herrschte einen Moment eine fast bedrückende Stille vor, ehe die junge Frau das Wort ergriff:
"Manchmal verstehe ich dich nicht. Du unterliegst weder Rom noch diesem Bischof. Die Römer hätten unsere Heimat den Sachsen überlassen und dennoch respektierst du sie auf eine seltsame Art und Weise, weil du dich durch Rom und seinen Bischof mit deinem Gott verbunden fühlst. Aber was ist das für ein Gott, der von einem so ehrhaften Mann wie dir die Beichte verlangt? Muss nicht jeder für sich selbst entscheiden, welche Taten ihn reuen und welche nicht?"
Bischof Germanius war Guinevere schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Seine Arroganz und Feigheit hatte sie hoffen lassen, ihn nie wieder sehen zu müssen.
Als Artus dann das Thema wechselte und auf Lancelot zu sprechen kam hellte sich Guineveres Miene nicht unbedingt auf. Natürlich war sie ebenso besorgt wie ihr zukünftiger Gemahl, doch die Tatsache dass ihr Lancelot in den letzten Tagen vor der Schlacht immer suspekter geworden war, stimmte sie eher nachdenklich. Sie hatte Artus besten Freund als einen arroganten und unterkühlten Sarmaten kennen gelernt und sich irgendwann damit abgefunden, dass er kein vernünftiges Gespräch mit ihr führen wollte, sie ständig neckte und ausgesprochen selten ein liebes Wort für sie fand.
Allerdings hatte sich das geändert je näher der finale Krieg kam.
Eine der Nächte vor der Schlacht hatten Lancelot und Guinevere gemeinsam auf den Mauern des Hadrianswalls verbracht. An diesem Abend war eine Unterhaltung zu Stande gekommen, die die junge Frau mehr als nur überrascht hatte und ihr unmissverständlich zeigte, das Lancelot sie nicht hasste. Sie hatte Artus nie davon erzählt und auch selbst nicht darüber nachgedacht.
Erst in den letzten Wochen - in denen Lancelot des Öfteren halbwegs bei Bewusstsein war - machte sie sich Gedanken. Es war nicht nur das Gespräch auf dem Wall oder die Tatsache, dass er sein Leben für sie gegeben hätte, es war auch das, dass er im Halbschlaf ständig nach ihr zu fragen schien. Aber das wollte sie Artus nicht sagen, stattdessen schenkte sie ihm ein aufmunterndes Lächeln.
"Ich war heute schon bei ihm. Der Doktor sagt es geht ihm von Tag zu Tag besser und er ist schon des Öfteren bei Bewusstsein gewesen. Lancelot ist stark, mein Liebster. Er wird nicht aufgeben." ein Gedanke an all das, was zwischen Lancelot und ihr vorgefallen war, ein Gedanke an seine gespielte Überheblichkeit und dann Gott sei Dank Artus Worte, die sie von einem weiterführenden Gedanken abbrachten.
"Ein erfreulicheres Thema? Möchtest du darüber sprechen, wie schlecht du deine künftige Gemahlin erzogen hast, dass sie sich beinah ohne dein Wissen davongestohlen hätte, nur um sich zu betrinken?" Auf Guins Lippen lag ein herausforderndes Lächeln, ihre dunklen Augen funkelten spöttisch. Das war ihr Humor, ihre Lebensfreude. Etwas, das ihr niemand nehmen konnte. Weder Marius Honorius noch die Tatsache, dass sie sozusagen auf Camelot eingesperrt war.
"Oder soll ich dir sagen, dass ich deinen Beratern die Gesichter zerkratze, wenn sie mich noch einmal wie ein kleines Mädchen behandeln?" Die Tatsache das Guin erst neunzehn Jahre alt war zwang viele zu der Annahme, dass sie für das Amt einer Königin noch lange nicht reif war. Nur ihr Vater Merlin war da anderer Meinung. Er kannte ihren Sturkopf und ihre Launen, wusste aber auch, dass sie ohne groß zu Überlegen ihr Leben für ihre Heimat gegeben hätte.


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Cadrian

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 2:05

Wie so oft vertiefte sich der junge Mann zu sehr in ein Buch, versuchte sich hineinzuversetzen und es gelang ihm auch. Die Bilder, die die Worte verursachten, waren für ihn Wirklichkeit und die Stimmen in der Taverne gerieten in den Hintergrund, ebenso der Geruch. So hörte er auch nicht die Schritte, geschweige denn spürte er die Anwesenheit einer Dame, welche sich ihm näherte. Erst als diese das Wort an sich riss. Schnell hob er seinen Blick, sah die Fremde an. Auch wenn er sich gestört fühlte, er sie am liebsten wieder wegschicken wollte, verharrte er noch einige Momente lang voller Ruhe, beherrschte sich. Erst als sie neugierige Blicke auf sein Pergament warf, nahm er das Wort an sich: „Ihr werdet mir gewiss nicht als Muse dienen, meine Gute.“ Seine Stimme war wie so oft von einem sarkastischen Unterton bestimmt. Ein Zucken der Mundwinkel folgte, ehe sich diese vollkommen zu einem schelmischen Lächeln emporzogen, das jedoch bald wieder verblasste. Schnell hatten seine Finger das Pergament ergriffen, steckten es weg, versteckten es vor den neugierigen Augen der fremden Frau.

Er deutete mit einem Kopfnicken auf den Stuhl schräg gegenüber von ihm. „Nehmt doch Platz.“ Er stellte seinen Fuß auf einen der Füße des Stuhles und schob ihn so zurück, sodass die Fremde überhaupt die Gelegenheit hatte, sich hinzusetzen. Sicher, nicht wirklich die normalen Benimmweisen eines Mannes, doch die hielt er auch nicht für nötig, war sie es doch gewesen, die gemeint hatte, sie müsste seine Gesellschaft „genießen“. Nun soll sie doch merken, wie schwierig es sein konnte, sich mit ihm zu unterhalten. Doch ehe er vollkommen die Höflichkeit verlor, richtete er noch einmal das Wort an sie: „Im übrigen, man nennt mich Cadrian, Fremde …“ Dass er sie absichtlich Fremde nannte, um sie herauszufordern, ihren Namen ebenfalls zu nennen, war wohl offensichtlich. Und trotzdem zog er nur wieder den Fuß zurück, stellte einen Ellbogen auf den Tisch ab und beugte sich wieder über das Buch, das Kinn auf der Hand abstützend.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 13:26

"Oh, eine Muse... Daran will ich nicht zweifeln, immerhin sind Menschen im Allgemeinen nur sehr schwer in Worte zu fassen."

Angesichts eines Lächelns, das sie bisher nur in Gegenwart junger Mädchen und einiger Frauen, die außerhalb gesellschaftlicher Normen tanzten, in den Gesichtern etwaiger Männer - die sich im vergangenen Jahrzehnt nur sehr selten in ihrer Gegenwart aufehalten hatten, was die Vermutung allein ihrer Aussagekraft zu berauben mochte - entdeckt hatte, fragte sie sich, wofür dieser Kerl sie eigentlich hielt. Ohne sich jedoch weiter mit derart trüben Gedanken aufzuhalten, nahm sie kurzerhand auf dem - im Nachhinein ein wenig windschief anmutenden - Stuhl Platz und musterte ihr Gegenüber einen Moment lang eingehend.

"In Folge dessen wäre es traurig, würdet ihr an der Vergeudung wertvollen Schreibwerkzeuges verarmen. Ich empfehle Euch in Folge dessen doch, Euch lieber an irgendwelche biblischen Niederschriften zu halten - ich weiß nicht, wie ihr das in Camelot haltet."

Die Tatsache, dass er sich große Mühe zu geben schien, ihr auch nur den kleinsten Blick auf sein Eigentum zu verwehren, schmeichelte ihr doch insofern, dass sie selbst sich bei einem Blick auf das eigene Spiegelbild kaum zugetraut hätte, diese Person könne überhaupt lesen. Sie hätte sich zwar mehr als nur unterschätzt gefühlt, doch hätte es ihr nicht an Verständnis gemangelt.

"Zeichnet nur irgendwelche Menschen und Schnörkel um den ersten Buchstaben, dann könnt Ihr Euch auf Dauer einen Platz aneignen, an dem ihr nicht von Fremden belästigt werden. Fremden, die im Allgemeinen Nimue genannt werden."

Unwillkürlich erschien ein nahezu erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht, das den hellen Augen ein gewisses Maß an Wärme schenkte. In all den Jahren hatte sie beinahe vergessen, wie sehr sie den weichen Klang des eigenen Namens in einem sachten Anfall von Narzissmus lieben gelernt hatte. Nein, `weich´ war das falsche Wort, um die eine Stimme zu berschreiben, die ihr diesen Namen gegeben hatte und ihn ihr nachzurufen schien, seit sie erneut einen Fuß auf dieses Land gesetzt hatte.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 16:58

Artus sah seine zukünftige Ehefrau einfach nur an und strich ihr sanft mit der rechten Hand über die Wange. Dabei lies er seinen warmen und gutherzigen Blick auf ihr ruhen und ergriff nach einen Moment der Stille langsam das Wort.

„Guine, ich weiß du verstehst es nicht und das verlange ich auch nicht von dir ich wurde als Römer erzogen lernte ihre Sitten und Gebräuche kennen und nahm auch ihre Religion an. Außerdem muss ich für unser Volk das tun was ich für das beste halten. Hier leben nun Anhänger des alten Glauben und des Christentums gemeinsam und wer wenn nicht ich, als ihr König sollte mit gutem Beispiel voran gehen.“

Artus konnte seine Vergangenheit nicht vergessen er zwar nicht mehr an Rom gebunden doch gab es einfach zu viele Dinge an denen er festhielt, die Lehren seines Mentors an denen er noch vor kurzem glaubte das sie Realität in der Hauptstadt des römischen Imperiums seien. Seine ganze Erziehung war einfach nach den Vorstellungen der Römer, dazu zählte auch der Glaube an das Christentum und des Erlösers Jesu Christi. Sein Glaube war bisher immer sei Schild in der Schlacht und ihm Leben das ihn schützend umgab und ihn bisher nie in Stich lies. Dennoch war es Guinevere nicht zu verübeln immerhin kannte sie nur die Besessenheit mancher so genannten Gottesprediger, und wenn er nicht die Tür hätte aufbrechen lasse wer weiß was dann aus ihr geworden wäre. Dennoch hatte es auch seinen Vorteil immerhin lernten sich Arthur und Guinevere während dieser Zeit kennen. Und dadurch wurde er auch nachdenklich das er nicht nur Rom zu treue verpflichtet war sondern auch seiner Heimat Britannien.

„Aber vielleicht hast du recht ich stütze mich zu sehr auf die römischen Ideale, und sehe vermutlich viele Dinge in der Hinsicht zu beschränkt. Nichts desto trotz habe ich ja dich die mir meine Fehler vor Augen führt. Du sagst einfach was du denkst und das ist viel mehr als einige vornehme Herren die versuchen meine Gunst zu gewinnen.“

Artus konnte ein leichtes grinsen nicht verbergen als Guinevere eher scherzhaft über die Bemutterung durch die Hofdamen berichtete und wie seine Berater sie wie ein kleines Mädchen behandelten. In gewisser Weise hatte sie auch recht viele behandelten sie einfach noch wie ein kleines Mädchen das dieser Aufgabe nicht gewachsen war. Aber Merlin hatte sich bestimmt etwas gedacht Artus seine Tochter zu Gemahlin zu geben.

„ Ach Guine, du bist meine zukünftige Gemahlin und bald Königin von Britannien du lässt dich doch nicht von ein paar Hofdamen und Berater ärgern. Aber sollte es einmal unausstehlich werden droh ihnen einfach etwas dann sind sie schneller Weg als dir lieb ist.“ Meinte Artus mit einen Zwinkern schließlich.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 17:13

Guinevere schenkte Artus ob seiner zärtlichen Berührung ein weiteres Lächeln.
Natürlich konnte er nichts für seine Erziehung. Wenn einem von Kindheit an stets bestimmte Ideale gepredigt wurden, dann lebte man einfach damit. Sie kannte das doch auch und würde niemals von ihm verlangen aus der christlichen Kirche auszutreten. Britannien würde es viel besser gehen, wenn die Menschen zwischen zwei Religionen wählen konnten und diese Religionen friedlich nebeneinander existierten. Auf seine Äußerung hin schüttelte Guin den Kopf.
"Nein mein Liebster. Ich bin nicht dazu da dir deine Fehler vor Augen zu führen. Wir beide haben die Aufgabe, dem Frieden gemeinsam den Weg zu ebnen. Ich möchte das wir sowohl den Christen als auch den Heiden ein gerechtes und unkompliziertes Leben in unserem Land ermöglichen. Und ich bin mir sicher, dass uns das gelingen wird."
Als sie geendet hatte öffnete sie die Kordel, mit der sie ihren Umhang geschlossen hatte und stand kurz auf, um das grobe Wollgewand von ihren Schultern zu streifen und es anschließend über die Stuhllehne zu legen. Nun war das wunderschöne burgunderfarbene Gewand zum Vorschein gekommen, das ihre natürliche Schönheit noch mehr zum Ausdruck brachte. Guinevere strich sich eine verirrte Strähne aus der Stirn und setzte sich wieder, während sie über Arthurs abschließende Worte und sein Zwinkern lachte. Das dort hinten an einem Tisch ein alter Bekannter von ihr saß hatte sie nicht mitbekommen, zwar hatte sie die Stimme und der Name, den er genannt hatte, kurz an etwas erinnert, was aber sogleich wieder durch Arthurs Worte aus ihren Gedanken verschwunden war.
"Ja, wie gesagt - ich werde ihnen einfach das Gesicht zerkratzen."


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Nocora

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 18:13

Nocora hechtete in de Taverne, sie war schon viel zu spät. Als sie die Schanktür aufstieß, stellt sie mit Entsetzen fest , dass sich bereits einige Gäste eingefunden hatten. Ihr Vater würde sehr zornig sein, hatte er sie doch gebeten heute allein auf die Taverne aufzupassen, da er gerade eine Geschäftreise unternahm. Sie setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und nickte allen Gästen zu. SIe entdeckte einen Mann und eine Frau in einer der Nischen und, ebenfalls ein Mann und eine Frau, die einen der mittleren Tische belegten. Sie mßigte ihren Schritt und fuhr sich verlegen durch die Locken, sofort wurde sie aber wieder ihrem Beruf gerecht und ließ sich nichts davon anmerken, gerade erst gekommen zu sein.
Sie nickte allen Gästen lächelnd zu und verschwand in der Küche.

Sofort, als sie die Tür passiert hatte, rannte sie zu demKleiderhaken und warf sich eine Schürze über. Die Köchen Akja stand schon hinter dem Herd und zog die Augenbrauen hoch. Nox zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Ich habe die Zeit vergessen, ich beeile mich ja schon!"

Sie atmete tief durch, nahm einen Schluck Met aus einem Krug, der neben dem Herd stand und verschwand wieder in den Schankraum. Sie schob einige Krüge zurecht und ließ ihren Blick über die Leute schweifen. Ihr Blick blieb an einem hochgewachsenen Mann hängen. Sie bekam einen fürchterlichen Schreck. Sie war gerade schnurstracks an ihrem König vorbeigelaufen. Warum muss gerade mir immer so etwas passieren? . Eine tiefe Röte überzog ihr Gesicht. Schnell bückte sie sich und räumte einige Krüge ein. Als sich ihr Gesicht wieder normal anfühlte und nur noch ihre Backen sich warm anfühlten, was bei der Temperatur des Schankraums nicht ungewöhnlich war, vor allem wenn man als Bedienung immer hin- und herrennen musste, richtete sie sich wieder auf und ging mit schnellen Schritten auf den Tisch zu. Sie machte einen höflichen Knicks und senkte die Augen. „Mein König! Verzeiht, dass ich euch nicht gesehen habe, ich war etwas in Eile. Verzeiht auch, dass ich euch solange warten ließ.“ Sie machte eine Pause und richtete sich auf, mit scheuem Blick. „Was kann ich euch bringen und...“ Sie machte wiederum eine Pause und richtete ihren Blick auf seine Begleiterin. „der wehrten Dame neben ihm?“ Wieder blieb ihr Blick hängen, sie weitete ihre Augen, als eine Erinnerung in ihre aufkam. Zwei Kinder, spielend in den Wäldern. Nox stammelte: „G...Guinevere?“ Konnte das sein? An der Seite ihres Königs? Ihre Spielgefährtin!
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Cadrian

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 19:18

„Ihr eignet Euch wohl besser als Schreiber, könnt Ihr Euren Mund ja kaum schließen.“ Noch einmal zuckte kurz ein Mundwinkel in die Höhe, jedoch stellten seine Lippen bald wieder einen normalen, ausdruckslosen Strich dar. Keine Gefühlsregung, nur ein kurzes Blitzen in seinen Augen ist zu erkennen, ehe er sich wieder dem Buch widmete. Unwillkürlich stützte er sein Kinn nicht mehr auf seine Hand, sondern begann mit Zeigefinger und Daumen an dem Bart rumzuzupfen, der schon längst wieder eine Rasur benötigen könnte, war dieser auch schon für seinen Geschmack zu lang.

Doch wieder einmal konnte er sich nicht lange konzentrieren. Er hörte schon wieder den Namen, dieses Mal vollkommen ausgesprochen. Guinevere. Beinahe erschrocken, fuhr er hoch. Konnte es denn wirklich Zufall sein, dass eine Person, deren Stimme dem kleinen Mädchen ähnelte auch noch denselben Namen trug? Er ging nicht mehr auf Nimue ein, dachte nicht daran, dass es sie stören könnte, wenn er sich nun ab wand. Vorsichtig lehnte er sich nach hinten, sodass der Stuhl nur noch auf den hinteren beiden Füßen stand. Er verengte die Augen, betrachtete die Person. Dass es sich dabei um den legendären König Artus und dessen zukünftige handelte, wusste er nicht, dachte nicht einmal daran. Er betrachtete die Schankmaid, welche wohl den Namen ausgesprochen hatte. Kurz sah er wieder Nimue an. „Ihr müsst mich entschuldigen, bitte verzeiht.“ Kein Sarkasmus schwang mehr in seiner Stimme mit, lediglich ein Schrecken. Er war sich unsicher, ob es sich hierbei um seine Kindheitsfreundin handelte und doch wusste er es innerlich. Doch wer hörte schon auf sein Herz, wenn der Verstand etwas vollkommen anderes sagte?

Er ließ alles an Ort und Stelle, schlug nicht einmal das Buch zu, und erhob sich. Seine Schritte führten in ohne Umschweife zu der Frau, blieb aber drei Schritte hinter ihr stehen. Er warf dem Mann an dem Tisch einen etwas skeptischen Blick zu, doch wanderte seine Aufmerksamkeit bald wieder zurück zu der Frau. Er stand gerade so, dass die Sicht auf ihr Dekolte frei war, doch das interessierte ihn nicht. Schnell hafteten seine Augen aufi hrem Schlüsselbein, ungeachtet dessen, dass es unhöflich war. Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, verengten sich dann und er trat einen Schritt näher. Er hatte die Narbe erkannt, doch konnte das nicht ein weitere Zufall in dieser Reihe sein? „Guinevere? Die kleine Landplage, Nervensäge? Die niedliche Bestie, Furie?“ Normalerweise würden bei solchen Worten ein Schmunzeln, gar ein sarkastisches Grinsen auf seinen Lippen liegen, doch dieses Mal war es ja ein Test, ob es sich um die vermeintliche Person handelte. Er wusste nicht wie er reagieren würde, stellte es sich heraus, dass sie es wirklich war. Auch nicht, wie er sich entschuldigen würde, falls das Gegenteil der Fall war. Doch dies war in dem Moment einfach nebensächlich. Die Hoffnung war zu groß, hier jemanden zu kennen. Der Wunsch sich mit einer Person zu unterhalten war größer als je. Er hatte solch einen Wunsch seit gut sechs Monaten nicht empfunden und nun schnürte es ihm fast die Kehle zu.
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Nimue

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 21:03

Erneut drang ein Name ein Name an ihr Ohr, den sie bereits das eine oder andere Mal selbst in den Mund genommen hatte - zu allererst zugegebenermaßen im Zusammenhang mit leisem Gelächter obweg der Tatsache, dass kaum jemand sich an ihre Aussprache zu gewöhnen vermochte. Guinevere… Die Geschwindigkeit, mit welcher ihre neue Bekanntschaft sich in das Gespräch einzuklinken versuchte, verblüffte sie dennoch, rief jedoch zugleich die Frage in ihren Gedanken hervor, ob sie sich an den Namen ihrer Bekanntschaft zu erinnern vermochte. Zugleich musste sie sich jedoch eingestehen, dass sie sich im Großen und Ganzen an kaum jemanden der Menschen erinnerte, mit denen sie vor langer Zeit so gut wie unter einem Dach gelebt hatte.

Um sich zunächst nicht in die Unterhaltung mischen zu müssen, was lediglich eine Unzahl in diesem Augenblick unsinnig klingender Fragen aufgeworfen hätte, beugte sie sich lediglich ein wenig über den Tisch, um den Worten zu lauschen, die nicht besonders weit von ihr entfernt gewechselt wurden. Prompt fühlt sie eine gewisse Dankbarkeit dafür, mit einem, im Allgemeinen sehr guten Gehör gesegnet zu sein. Der Ansammlung an Abreden, wie den erwähnten, erschien ein verwunderter Ausdruck auf dem schmalen Gesicht, weitete die großen Augen ein weiteres Stückchen.

Sie musste sich eingestehen, dass es ihr lieber gewesen wäre, zu wissen, ob diese Mixtur aus Landplage und Bestie eine gewisse Ähnlichkeit mit jener Person besaß, die sie selbst mit einigen, andersartigen Namen bezeichnet. Lauthals nach dem Vater der jungen Frau zu fragen oder gar an deren Tisch heranzutreten, schien ihr nicht unbedingt besonders klug, angesichts der Tatsache, dass zu befürchten war, dass sich der Name `Merlin´ nicht unbedingt gewaltiger Vertrauenswürdigkeit in jenem Teil des britischen Volkes, der der römischen Knute nachgegeben hatte, besaß.

Um nicht allzu sehr wie die Neugierde in Person zu wirken, obwohl sie sich eingestehen musste, dass ihr der Gedanke, sich unter Menschen aufzuhalten, die sich nicht benahmen, als blute ihnen die Nase und sie müssen sie so weit wie nur menschenmöglich den Kopf in den Nacken legen, alleine mehr als nur gut gefiel.
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Lucius Artorius Castus

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 22:13

Artus wollte gerade wieder das Wort ergreifen als eine anscheinend hektisch wirkende Kellnerin einen Knicks vor ihnen machte und ihn und Guinevere fragte was sie gerne Speisen wollten als Artus von der jungen Kellnerin den Namen seiner zukünftigen Ehefrau vernahm hob er leicht eine Augenbraue und sah fragend in Richtung Guinevere. Zwar war es nicht gerade untypisch das sie einige Leute hier kannte dennoch schien das mehr als eine einfache Bekanntschaft zu sein. Aus unerklärlichen Gründen schien sich heute Gott und die Welt gegen ihn verschworen zu haben, er wollte eigentlich nur etwas alleine mit Guinevere sein und sich in Ruhe mit ihr zu Unterhalten. Aber im nächsten Moment kam ebenfalls ein junger Mann an ihren Tisch und schien sich sehr für Guinevere´s Dekolte zu interessieren.

Einerseits musste Arthur schon mit sich selbst ringen ihn nicht zu beschimpfen, andererseits konnte es auch ein Fremder sein der nicht wusste wenn er vor sich hatte. Ebenso unhöflich empfand er den skeptischen Blick den er Artus selbst zuwarf und musste nun ebenfalls seinen Worten freien lauf lassen. „ Ich grüße euch Bursche, außer das es unhöflich ist ein solches benehmen an den Tag zu legen wie ihr und einer fremden Dame ins Dekolte zu blicken hoffe ich doch das ihr zumindest den Anstand und die Güte besitzt euch eurer zukünftigen Königin wenigstens Vorzustellen.“

Artus lies die Hand von Guinevere langsam los und verschränkte sie dann vor der Brust während sein Blick abwechselnd zwischen den dreien hin und her wechselte. Musste sie ausgerechnet jetzt alte Freunde wieder treffen zwar freute er sich etwas für seine Gemahlin doch war er auch in gewisser Weise enttäuscht. Immerhin hätte er dann auch so gut in der Burg bleiben können wo er sich mit ebenso vielen Fremden umgeben konnte wie hier nur das man ihm dort auch mehr Respekt entgegen brachte

Artus seufzte leise und pustete sich kurz eine seiner längeren Haarsträhnen aus dem Blickfeld bevor er der jungen Kellnerin ein freundliches lächeln schenkte immerhin konnte sie auch nichts dafür das er in letzter Zeit einfach zu wenig eigene Freiheit hatte..
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 23:18

Da Guinevere den Tag eigentlich mit ihrem zukünftigen Gemahl verbringen wollte und somit wenig Interesse an einer Konversation zeigte, machte sie sich nicht einmal die Mühe den Kopf zu heben, als die etwas gehetzt wirkende Kellnerin an ihren Tisch kam.
Erst als besagte Dame die Stimme hob und ihren Namen dermaßen ungläubig aussprach hob sie den Kopf. Im selben Augenblick legte sich Guinevere ein erfreutes, ehrliches Lächeln auf die Lippen. Sie erkannte Nocora sofort, hatte sie doch einen großen Teil ihrer Kindheit mit der Tochter des Tavernenwirtes verbracht. Guin wollte sogleich aufstehen um ihre Freundin in die Arme zu nehmen, wurde aber jäh durch das Auftauchen einer weiteren Person daran gehindert. Dabei handelte es sich um einen jungen Mann, der zuerst still schweigend an den Tisch kam und seinen Blick dann ziemlich deutlich auf Guineveres Dekolette heftete.
Als sie dies bemerkte, lag auf der Stelle ein gefährliches Funkeln in Guineveres Augen. Was bildete sich dieser Kerl denn ein? Sie wollte etwas sagen, kam aber nicht dazu – denn er schnitt ihr das Wort ab. Beinahe wäre sie aufgestanden um ihm eine Ohrfeige oder sonstiges zu verpassen, wäre Artus nicht rechtzeitig eingeschnitten und hätte sie nicht im nächsten Augenblick in das Gesicht des Mannes gesehen. Diese Augen waren unverkennbar, ebenso wie die kleine Narbe an der linken Augenbraue. Es konnte sich hierbei nur um Cadrian, einen weiteren Freund aus ihrer Jugendzeit handeln. Er war der einzige Junge gewesen mit dem sie eine tiefe – wenn auch manchmal recht gefährliche – Freundschaft verbunden hatte. Außerdem war er derjenige gewesen, von dem sie ihren ersten Kuss bekommen hatte. Dennoch versuchte Guin sich zu beherrschen und sich die Freude nicht all zu sehr anmerken zu lassen, sie erhob sich langsam und musterte ihren Gegenüber ohne jede Gefühlsregung, ehe sie zum Sprechen ansetzte: „Pass auf wie du redest, sonst könnte es sein, dass deine Nase ein weiteres Mal gebrochen wird. Oder aber ich schlage sie dir gleich ab.“


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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime02.02.07 23:43

Nocora erkannte zufrieden, dass auch Guinevere erkannt hatte. Doch scheinbar hatte nicht nur sie Guinevere erkannt, sondern auch ein junger Mann, der auch an den Tisch herangetreten war. Eine Weile beobachtete sie einfach nur die Reaktionen ihrer Gegenüber. Wa swar das für ein Zufall, dass alle sich hier trafen? Nur ihr König schien darüber nicht zufrieden zu sein.
War ihre Freundin Guinevere, das zügellose Mädchen von damals nun ihre neue Königin? Das wollte nicht so Recht in Nocoras Kopf rein.... Sie atmete einmal tief durch und sah von einem zum anderen, unschlüssig was sie tun sollte. Schließlich entschied sie sich für ihre normale Vorgehensweise.
Sie klatschte ihre Hände zusammen und setzte wieder ihr strahlendstes Lächeln auf.
"Wie wäre es? Ich gebe einen Met aus, für diese schöne Stunde!"
Sie sah sich um und winkte die Frau, die noch in der Nische saß, ebenfalls her.
"Wollt ihr uns auch beiwohnen?"
Sie senkte ihre Augen, musterte aber unter den Wimpern hervor Guinevere. Sie war unverkennbar, trotz der edlen Kleider, die sie nun trug. Ihre lockigen Haare in den Nacken werfen, lief sie zur Theke und öffnete ein neues Fass Met. SIe füllte zwei Becher damit ab und schließlich 3 Beche rmit einem anderen fass. Sie kam zurück zum Tisch und stellte die beiden Becher Met vor den Herren ab, die drei anderen, vor Guinevere, sich und ließ einen für die Fremde stehen.
"Ich dachte ein herber Met ist für die Herren angemessen, und für die Damen ein Lieblicher?" Sie setzte sich, krempelte ihre Ärmel hoch, die wieder einmal in der Hektik heruntergefallen waren und versuchte mit einem Lederband verzweifelt ihre Locken zu bändigen, um nicht völlig verwahrlost auszusehen. Sie bemerkte zu allem Überfluss auch noch, dass sich Schweißperlen bildeten. Warum war ihr Vater nicht da, wenn sie mit einer Situation nicht zurechtkam?
Ach jetzt hör auf, dir die ganze Zeit Sorgen zu machen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie sich wieder aufrichtete. "Oder möchte einer meiner wehrten Gäste vielleicht etwas zu Essen? Ein Jäger hat heute Morgen einen Hirsch vorbeigebracht. Meine Köchin wird ihn euch sicher in einem köstlichen Hirschbraten zubereiten!"
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Cadrian

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 2:00

Cadrian wollte den Blick nicht von der Frau nehmen, bis er wusste, ob sie es war. Doch er sah sich gezwungen, als der Mann das Wort an ihn richtete. Er wollte ihn schon unterbrechen, doch da fiel das Wort, welches ihn stocken ließ. „Königin?!“, platzte es ungewollt aus seinem Mund hervor. Das konnte nicht die Guinevere sein, die er kannte, auch wenn sie sicherlich eine vorbildliche Königin sein könnte, wären da nicht gewisse Einschränkungen der Freiheit. Freiheit, die sie doch so liebte. Schon wollte er sich abwenden, sich einfach umdrehen und so tun, als sei nichts gewesen. Nicht, dass die Situation ihm peinlich war, doch irgendwie hatte zu viel Stolz, um sich zu entschuldigen.

Schon als er den ersten Schritt in diese Richtung trat, sprach sie. Und diese Worte konnten nichts anderes bedeuten, als dass es sich wirklich um sie handelte. Abrupt schwang sein Kopf in ihre Richtung, das gewohnte schelmische Grinsen auf den Lippen tragend, welches jedoch auch Freude widerspiegelte. Freude, sie zu sehen. Die Worte des Mannes vergessend, stand er einige Wimpernschläge einfach nur da, betrachtete sie. Er beobachtete jede ihre Bewegungen, ihren Gesichtsausdruck. Eine Königin? Sie? Die beste, die es geben konnte.

„Dann schlag sie mir ab, ich werde mich nicht ziemen.“ Sein Gesichtsausdruck blieb einen Moment lang ernst, als meinte er es wirklich so. Ja, vielleicht lag sogar mehr Wahrheit in seinen Worten als jemand denken konnte, schließlich hatte es nur eine Person geschafft, seinen Sarkasmus einzudämmen. Doch alsbald konnte er nicht mehr anders. Er lachte los, nahm die wenigen Schritte in Angriff, die ihn noch von ihr trennten und legte – ohne auf die anderen Leute zu achten, auch nicht auf den Mann von dem er immer noch nicht wusste, dass er der König war – seine Arme um ihre Hüften, um sie kurzerhand hoch zu heben und sich mit ihr im Kreis zu drehen. Er legte bei dieser Drehung den Kopf leicht in den Nacken, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte und lachte weiterhin. Wie schön war es doch, sie wieder zu sehen. Er hätte nicht gedacht, dass deren Lebenswege sich noch einmal kreuzen würden. Als er sie wieder sorgfältig auf dem Boden abstellte, legte er noch seine Hände auf ihren schmalen Schultern, drückte sie leicht weg um sie zu mustern. „Königin?“, hauchte er nun aus, es noch immer nicht glauben könnend.

Erst jetzt wurde ihm die Situation bewusst, die wohl in den Augen der anderen mehr als ungepasst schien. Ohne die Hände von ihren Schultern zu nehmen, blickte er die Menschen der Reihe nach an. Er bemerkte den Met und nickte. „Mein ganzer Dank gebührt Euch.“ Wo war nur der Sarkasmus in seiner Stimme hin? Verschwunden durch den Gedanken, dass sie, seine Guiny, seine Bestie, die Königin dieses Landes werden konnte? Schließlich seufzte er, ließ von ihr ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann verzeiht mein ganzes Benehmen.“ Da er dabei nicht sie anblickte, sondern den Mann, war es offensichtlich, dass er sich bei ihm entschuldigte. Ob diese Entschuldigung nun ernst gemeint war oder nicht, wusste nur er. Immer noch erwartete er von ihr, dass sie es ihm bestätigte und blickte sie somit an.
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Nimue

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 3:15

Angesichts des mehr oder minder bunten Treibens am nahe liegenden Tisch strebten die feinen Augenbrauen, wohl in einem Anfall spontaner Vernunft, einer weniger sauberen Nasenwurzel entgegen. Tatsächlich war sie sich - wenn auch Augen und Ohren aufmerksam auf das Geschehen konzentriert - selbst nicht gewiss, ob ihr Interesse an der jungen Frau, die offenbar tatsächlich Guinevere zu heißen schien, nun lediglich auf Neugier oder aber auf Hoffnung basierte. Es gibt viele Frauen, die diesen Namen tragen. Du glaubst doch nicht etwa, du wärst die einzige, die eine Tochter mit diesem Namen hat…

Dem boshaften Stimmchen namens Vernunft, dass verborgen in ihren Gedanken tuschelte, trotzend, verschränkte sie die schmalen Arme vor der Brust und erwachte erst aus den dumpfen Überlegungen, als sie eine Geste vonseiten des offensichtlichen Schankmädchens wahr nahm, dass sich ebenfalls an besagtem Tisch eingefunden hatte. Vermochte sie auch nicht mit Gewissheit zu sagen, dass sie mit den Worten gemeint war, und nicht irgendjemandem Vertrauenswüdigem hinter ihr galten, begannen doch ihre Hände prompt sacht zu zittern und trieben zugleich ein beinahe verunsichertes Lächeln auf ihre Lippen. Du machst dir selbst tatsächlich Hoffnungen! Warum sollte es auch unwahrscheinlich sein, dass das rehäugige kleine Ding aus deinen Armen plötzlich eine Königin sein könnte… Diese Insel raubt dir den Verstand, Viviana, beschloss die vergessen geglaubte Stimme ihre Gedanken, als sie sich, beinahe gegen den eigenen Willen erhob.

In dem, an sich schon kaum sichtbaren Nicken, mit dem sie auf das Winken reagierte, lag ein gewisses Beben des flach gezeichneten Kinnes, gegen das sie jedoch ankämpfte, in dem sie den gesamten Leib straffte und auf das Grüppchen zutrat, jedoch einen Schritt davon entfernt verharrte, den Blick auf die junge Frau gerichtet, deren Gesicht einer regelrechten Musterung unterziehend. Dunkle Augen, wie die des Kindes, nicht hell, wie die der Mutter. Und ein Gesicht in dem Hoffnung lag.

„Ihr seid Guinevere? Ein schöner Name, wie ihn viele Mütter für ihre Töchter wählen, vermute ich. Nur vor den wenigsten verneigt man sich…“

Ihren Worten widersprach die Tatsache, dass sie in einer gewissen Angespanntheit beinahe erhaben wirkte, sah man von einer Unzahl von Schlammspritzern auf den blassen Haut und Kleidern ab, neben denen einfache Sackleinen wohl nicht besonders unschön gewirkt hätten. Den Mann, der sich in der Begleitung der jungen Frau befand, eines kurzen Blickes würdigend, neigte sie tatsächlich andeutungsweise das Haupt.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 13:02

Für Artus schienen sich die Dinge allmählich zu überschlagen war es einfach zu viel verlangt sich in Ruhe mit seiner zukünftigen Gattin zu unterhalten? Ohne das entweder er selbst oder sie gestört wird? Dennoch wollte er das wieder sehen zwischen den anscheinend alten Bekannten nicht durch seine schlechte Laune stören und so beschloss er den warmherzigen Ehegatten zu spielen und nur das nötigste an Worten von sich zu geben. Als Nocora mit den Bechern voll Met an ihrem Tisch wieder auftauchte war er schon einen Moment in versuchen sich das Getränk einzuverleiben doch mahnte ihn seine innere Stimme davor immerhin war er durch den Erzbischof des Fastens verpflichtet bei Brot und Wasser.

„Ich danke euch für eure Großzügigkeit, dennoch muss ich bedauerlicher Weise eure freundliche Geste zurückweisen da ich im Moment des Fastens verpflichtet bin.“ Dabei warf er der jungen Kellnerin einen entschuldigenden Blick zu ehe er erneut das Wort ergriff. „Aber die junge Guinevere glaube ich würde das Angebot über den Hirschbraten nicht verschmähen.“ Artus sprach nun absichtlich Guinevere förmlicher an da er vermutete das der ungestüme Bursche vermutlich nicht wusste wer er selbst war so gab er sich nun eher als Ritter im Dienste Britanniens aus eventuelle konnte die Sache doch noch durch aus Interessant werden.

Doch beinahe hätte er sich zu früh verraten als der ihm bisher unbekannte man damit begann seine Guinevere am der Hüfte zu packen um sie hochzuheben. War zwischen den beiden mehr als eine Bekanntschaft gewesen? Artus versuchte diesen Gedanken schnell zu vergessen und beobachtete nun die sich vom Nachbartisch nähernde Frau, würde bald die gesamte Gaststätte an ihrem Tisch schlange stehen? Dennoch schien sie viel förmlicher, und sie konnte sie exzellent Ausdrucken was man bisher an ihren Worten vernehmen konnte. Dennoch passte ihre erhabene Art nicht gerade zu ihrem äußeren zumindest was die Kleidung anbelangt.
Artus neigte ebenso kurz sein Haupt als Nimue dasselbige kurze zuvor tat, wusste sie wer ich bin?
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 13:26

Mittlerweile hatte Guinevere doch Hunger bekommen, dennoch nahm sie vorerst nur den Humpen von Nocora an und schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. Wie schön es doch wahr, alte Freunde wieder zu treffen.
Cadrians Ausbruch auf Artus Worte zauberten ihr ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen. Als er sie hochob wehrte sie sich nicht, stattdessen schlang sie ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn fröhlich auf die Wange. Ihren alten Spielgefährten zu sehen bereitete ihr mehr als nur Freude, sie hatte jeden anderen erwartet - aber nicht Cadrian. Als sie sich dann wieder voneinander lösten ergriff sie noch immer lächelnd das Wort.
"Ich weiß, dass du mich für eine schlechte Königin halten wirst, denn du wirst zweifellos davon ausgehen, dass ich meine Untertanen nicht anders behandle, als ich dich als Kind behandelte." Die Streitereien, die Reibereien und die Kabbeleien - sie hatte das alles nie vergessen, hatte sie doch die wenigen Jahre mit Cadrian zu ihren glücklichsten gezählt.
"Aber ich werde dich vom Gegenteil überzeugen." Mit diesen Worten setzte sie sich wieder zu Arthur, nahm einen Schluck Met und wollte soeben nach der Hand ihres künftigen Gatten greifen, als eine weitere Unbekannte an ihren Tisch trat und das Wort an sie richtete. Die Frau zog ihre Aumferksamkeit sofort auf sich, wirkte sie doch edel und vornehm, auch wenn ihre Kleider diese Ausstrahlung nicht gerade unterstützten. Auch ihr schenkte Guin ein Lächeln. Wieso kam ihr diese Frau noch viel bekannter vor, als es Cadrian und Nocora getan hatten? Da lag eine ganz andere Verbindung zu Nimue in der Luft, die sich Guin nicht erklären konnte. Die Worte der Unbekannten überraschten sie nun doch.
"Oh, ich denke das dieser Name in unseren Gefilden eher selten ist. Ich kenne keine Frau, die ihn trägt. Es war der Wunsch meiner Mutter mir diesen Namen zu geben. Mein Vater hätte mir lieber einen stammestypischen Namen gegeben." Sie erinnerte sich noch gut an die Erzählungen ihres Vaters. Er hatte viel über ihre Mutter gesprochen, an die Guin selbst keinerlei Erinnerung hatte. "Sie ist vor vielen Jahren verstorben, ich habe sie nie kennen gelernt." Wieso erzählte sie das dieser Frau eigentlich? Sie nahm sich vor jetzt einfach den Mund zu halten. Als Artus dann von seiner Fastenzeit zu sprechen begann und ihr indirekt etwas zu Essen anbot nickte die künftige Königin Britanniens.
"Oh ja, ich bekomme allmählich Hunger." Schließlich griff sie nun doch nach seiner Hand. Die ganze Situation schien sie ein wenig zu überfordern, auch wenn sie nicht so wirkte.
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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 19:18

Er konnte es immer noch nicht glauben. Nein, er wollte es nicht glauben. Alles hätte er erwartet, doch nicht, dass sie die Königin über Britannien werden könnte. Er schluckte, wusste nicht, was er darauf sagen konnte, so beließ er es einfach dabei, immerhin war es sowieso nicht für seine Redseligkeit bekannt. Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das Haar, welches wie der Bart ungepflegt und länger als sonst war. Ohne, dass er sich noch einmal umsah, trat er einen Schritt näher zu dem Tisch, auf dem der Met hingestellt worden war. Er warf Nocora einen Seitenblick zu, nickte einmal, um ihr nochmals seine Dankbarkeit zu beweisen, und nahm den Krug dann schließlich, um ihn an seine Lippen zu führen und gierig einige große Schlücke zu trinken. Schnell stellte er ihn wieder ab, halb geleert, und fuhr sich mit dem Ärmel über die Lippen. Das war genau das, was er gebraucht hatte, um zu verdauen, was er eben gehört hatte. Es war in einer gewissen Weise eine Art Schock.

Etwas unsicher blickte er den Mann an, welcher am Tisch saß und „fasten“ musste. Fasten, wie er das hassen würde. Langsam aber sicher kommt ihm der Gedanke auf, dass es sich hierbei um den König handeln könnte. Doch andererseits war das so abwegig, dass er den Gedanken gleich wieder verschob. Wahrscheinlich irgendein Ritter der Tafelrunde. Er hätte sich eindeutig besser über Camelot, Arthur und den Rest informieren sollen. Dann wäre ihm eine solche Überraschung sicherlich erspart geblieben und er wüsste jetzt, wie er handeln sollte.
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Nocora

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PostSubject: Re: Die Taverne   Die Taverne Icon_minitime03.02.07 22:52

Nocora sah von einem zum anderen und bemerkte, wie sie langsam begann sich zu entspannen. Nichts würde aus den Fugen geraten, sie hatte bestimmt alles im Griff. Als ihr König sich an sie richtete, dass er ja fastete. fiel ihr die Christen wieder ein. Natürlich, sie war nicht besonders mit den Gegenbenheiten der Christen vertraut, aber das sollte sie sich nun langsam merken.
"Es tut mir Leid, mein König, das habe ich vergessen, ich sollte mich langsam an das Christentum gewöhnen und mir solche Kleinigkeiten merken. Wollt ihr statt dessen etwas Wasser?"
Als Guinevere antwortet, dass sie gerne etwas zu essen hätte, stand sie auf und verschwand mit schnellen Schritten in der Küche. Dort angekommen lehnte sie sich gegen die Tür und richtete den Blick gegen die Decke.

"Akja? Bitte einmal Hirschbraten für unsere zukünftige Königin. Kannst du dir das vorstellen? Unser König sitzt in unserer Taverne!" Bei diesen Worten richtete sie ihre Augen wieder auf die Köchin. Diese zog die Augenbrauen hoch und gab ihr zu verstehen, dass ein Teil gerade fertig geworden war. Ein Küchenmädchen goß etwas Bratensoße darüber und verzierte es mit einigen Kräutern.

Nocora nahm den schweren Teller auf ihren muskulösen Arm und ging zurück zum Tisch. Sie stellte ihn vorsichtig ab und schob ihn zu Guinevere. "Ich wünsche guten Appetit", sagte sie mit einem Zwinkern und lehnte sich zurück, um die edlen Leute nicht beim Gespräch zu stören. Sicher oft war ees angebracht die Gäste in ein Gespräch zu verwickeln, aber sicherlich war jetzt nicht ihre Stimme gebraucht. Siehatte das ganze ausgelöst und außerdem würden ihre Worte oder Fragen jetzt Fehl am Platz wirken. Also nahm sie nur einen Schluck von dem etwas warmen Met und beobachtete die Gäste am Tisch
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