In einem gleichmäßigen Takt hörte man die schweren Schläge eines Schmiedehammers, der glühendes Metall auf dem Ambos in seine Form trieb. Lucius stand mit nacktem Oberkörper, nur mit seiner Wildlederhose und den Stiefeln bekleidet, in dem dunklen Raum der Schmiede, dessen Holz geschwärzt vom Russ und dessen Boden aus blankem, schwarzen Marmor bestand. Jedes Mal, wenn er den Hammer hob und ihn Kraftvoll auf das Material herabprasseln ließ spannten sich seine gewaltigen Oberarme die von der ungeheuren Kraft dieses Mannes zeugten. Schweiß, von der Anstrengung und der Hitze, des hell lodernden Feuers hervorgerufen, ran seinen Körper herunter. Immer wieder schob er das stück Metall, das mal das Blatt einer Axt werden sollte, zurück in die heiße Glut um es zu erhitzen. Der gut zu bearbeitende Stahl aus seiner eigenen Hand brauchte einige Zeit bevor er wieder weiß glühte und wieder bereit war verarbeitet zu werden. Schon den ganzen Tag arbeitete er an der Axt. Ein normaler Schmied wäre glücklich, hätte er so ein gutes Blatt angefertigt wie es jetzt war, doch Lucius war Perfektionist und dafür bekannt die beste Qualität an Metallwaren zu produzieren, die in Camelot und umkreis erhältlich war. Und so verdiente er auch sein Geld von dem es sich nicht schlecht leben ließ.
Noch ein letztes Mal schob er das Metall in die Glut. Nur noch wenige Hammerstreiche fehlten für die Vollendung. Als er sein Werk betrachte wirkte er zufrieden in seiner Esse. Dann nahm er einen Meißel und hämmerte noch in das glühende Metall seine Initialen, welche als Garant für einwandfreie Ware bekannt waren. Dann warf er das Metall in einen Bottich mit eiskaltem Wasser, das aus einem Brunnen der extra für die Schmiede angefertigt wurde tief aus der Erde stammte. Dot würde er es noch eine weile Abkühlen lassen, bevor er es mit Fetten und Ölen die als Schutz vor Rost und Witterung dienten, einrieb. Er wischte sich den glänzenden Schweiß mit einem Leinentuch aus einem anderem mit Wasser gefühltem Bottich ab und legte sich dieses um die Schultern. Dann gönnte er sich einen tiefen Schluck aus einem Krug Met der immer bereit stand bevor er den hinteren Raum der Schmiede verließ. Insgesamt besaß dieses Gebäude zwei Geschosse. Das untere indem der Verkaufsraum und die eigentliche Schmiede untergebracht waren und das Obere indem sein Wohnbereich lag.
Langsam schritt er durch den großen Raum, der angefüllt mir Excelenten Waffen war, mit denen man eine kleine Streitmacht ausrüsten konnte. Auch befanden sich hier etliche Modele von Rüstungen wie Platten- oder Kettenpanzern. Er schmiedete nicht viele Waren, doch stauten sich diese an, da die Preise zu recht sehr hoch lagen und somit für einen einfachen Bauern unerschwinglich. Doch trotzdem konnte er sich mit dem was er verkaufte einen gehobenen Luxus leisten. Zwar residierte er nicht wie ein König, aber doch wohlhabend wie ein Kaufmann.
Als er an den einzelnen Waren vorbei kam überprüfte er bei jedem einzelnem Unikat den zustand, denn jedes seiner Produkte war in seiner Form, Gewicht, Aussehen, Verarbeitung und Handhabung vollkommen unterschiedlich. So hatte er fast für jede Art von Kunden etwas Passendes. Auch das war ein Grund für seinen Excelenten ruf bei der anspruchvollen Kundschaft. Bei ihm kaufte vom Wohlhabenden Kämpfer über den Kaufmann bis hin zum Fürsten jeder ein, der es sich leisten konnte und die Ware zu schätzen wusste.
Als er seine Routinebegutachtung beendet hatte kehrte er Zurück in seine Schmiede. Er genoss die Hitze und den Geruch nach glühendem Stahl. Er legte sich auf eine Römische Liege und schloss die Augen. Die Glocke an der Tür würde ihn schon bescheid wissen lassen, wenn jemand sein Geschäft betrat. Und zu stehlen traute sich niemand bei diesem Hünen von Mann. Dafür hatte er gesorgt. So ruhte er sich aus, immer wieder aus seinem Krug einen großen Schluck nehmend und das prasseln des Feuers genießend.