~ Legends of Britannia ~
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... frühmittelalterliches Rollenspiel zur Legende um König Arthur
 
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 Der Wald

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Tristan
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Tristan


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PostSubject: Der Wald   Der Wald Icon_minitime01.02.07 18:09

Tristan vermochte nicht mehr zu sagen wann er losgeritten war.
Irgendwann im Laufe des Vormittages hatte ihm der Tumult auf Camelot gereicht. Er hatte seinen Wallach aus dem Stall geholt und war ziellos losgeritten.
Mittlerweile befand er sich am Waldrand, war bestimmt schon länger unterwegs, verspürte aber nicht einmal einen Hauch von Müdigkeit - im Gegenteil, die Natur schien ihn förmlich zu beleben.
Er stieg ab und griff nach den Zügeln seines Tieres, um es in die Wälder zu führen. Tristan ließ den Blick - mehr aus Gewohnheit denn aus wirklicher Sorge - durch die Umgebung schweifen und saß dann wieder auf, um weiterzureiten.
Es war schon seltsam, wie einen Späher soviele Jahre der Schlachten plagten, immer wieder hatte er das Gefühl verfolgt zu werden, sobald er jedoch hinter sich blickte, war dieses Gefühl wieder verschwunden.
Dennoch war er beunruhigt. Er wandte seine Augen gen Himmel, um die Bahnen zu verfolgen, die sein Falke zog und schalt sich sogleich selbst, weil er schon wieder dieses Gefühl hatte...

"Entweder wirst du alt, oder du hörst Gespenster...", sagte er zu sich selbst.

Es war kaum möglich, dass sich in diesen Wäldern ein anderes menschliches Wesen aufhielt. Die Pikten verließen ihr Lager nur in Richtung Camelot und die Sachsen waren geschlagen, der Hof zu Camelot war mit den Vorbereitungen für die Krönungs- und Hochzeitsfeierlichkeiten beschäftigt, also was sollte das?
Wie er es hasste, ständig über die Schulter blicken zu müssen. Ohne weiter zu Überlegen trieb er seinen Wallach an und ritt noch tiefer in den Wald hinein.
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Isolde

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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime01.02.07 18:21

Nur das notorische Klirren des Geschirrs des großen Shire Hengstes durchbrach die märchenhafte Stille des Waldes, während Isolde ihre Seele baumeln lies. Lang war sie Unterwegs, doch hatte sie noch lange nicht das Bedürfnis nach Hause zurückzukehren. Es war ihr zu hektisch auf Camelot, viele Menschen reisten an um den Krönungsfeierlichkeiten beizuwohnen, die in den nächsten Tagen stattfinden sollten. Da war es der jungen Blondine doch tausend mal lieber alleine mit Arandur zu sein, nichts als sein rhythmisches Atmen zu hören und seine Bewegungen zu spühren.
Lange schon hatte sie es aufgegeben mit Sattel zu reiten, wozu auch? So konnte sie mit dem gutmütigen Hengst viel besser eins werden, ihm ihre Wünsche mitzuteilen und ebenso seiner Wünsche gewahr werden.

So vergingen mehrere Stunden in denen sie sich ganz ihren Gedanken hingeben konnte, die sich ganz um ihren Vater drehten. Heute Morgen hatte er wieder einmal das leidige Thema der Heirat auf den Tisch gebracht. Immer wieder fragte Isolde sich, warum er ihre Entscheidung, sich nicht vermählen zu wollen, nicht einfach akzeptieren konnte.

Plötzlich hörte sie ein Knacken im Unterholz und zuckte unweigerlich zusammen. Was war der Auslöser dieses Geräusches? Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich wieder dichter am Waldrand befand und als Isolde sich weiter umsah entdeckte sie den Auslöser. Ein Reiter, der sich immer wieder umsah und bei näherem Hinsehen machte ihr Herz einen ungewollten Sprung, den Isolde, so schwer es ihr viel, wie so oft ignorierte.

Schnell trieb sie Arandur in den Trab um Tristan von hinten zu überrumpeln.
"Wehrter Herr, es ist mir eine Freude, Euch hier zu erblicken, wenngleich ich mich Frage, ob Ihr nich eher am Hofe benötigt werdet?" gespielt höflich und hochtragend setzte Isolde an, lächelte aber verschmitzt dem Einzelgänger zu.
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Tristan
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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime01.02.07 18:42

Als Tristan trotz seines Fluchtversuches überraschend von Isolde überrumpelt wurde, lag ihm für den Bruchteil einer Sekunde ein erfreut wirkendes Lächeln auf den Lippen. Wenn er gleich gewahrt hätte, dass sein vermeintlicher Verfolger eine ihm so am Herzen liegende junge Frau war hätte er sein Pferd gewiss nicht so zur Eile getrieben.

"Diese Frage könnte ich Euch ebenfalls stellen, My Lady.", erwiderte der Ritter nahezu eben so hochtragend wie Isolde es getan hatte. Zwar fiel ihm das merklich schwerer, da er alles andere als ein guter Redner war, doch irgendwie schaffte er es doch, seine Worte mit einem kleinen herausfordernden Unterton zu versehen. Während er auf eine Antwort der jungen Frau wartete, ließ er den Blick kurz über ihre hübsche Erscheinung schweifen, gerade so unauffällig wie es ihm möglich war. In seinen Augen lag ein schüchternes Funkeln, das aber sogleich von gespielter Ernsthaftigkeit verdrängt wurde.
"Werden die Damen des Landes nicht viel eher gebraucht als die Herren? Wir Ritter sitzen doch ohnehin nur rum und versuchen etwas Kluges zu sagen."

Sie hatte sicher nicht um Erlaubnis gefragt, ehe sie losgeritten war. So gut konnte Tristan Isolde mittlerweile schon einschätzen und eben das war es, was ihn an ihr so faszinierte. Sie strahlte eine Lebendigkeit aus, wie sie ihm noch nie bei einer Frau aufgefallen war...
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Isolde

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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime01.02.07 18:53

Arandur schnaubte, als seine Reiterin ihn unmittelbar neben dem Wallach Tristans wieder in eine ruhigerne Gangart zwang, zu gern, das spührte Isolde, hätte der junge Hengst noch weiter seine Hufe im schnellen Tempo in den feuchten Waldboden gerammt. Doch ihr war nicht danach, die menschliche Gesellschaft, die ihr nun zu Teil wurde, war ihr ausnahmsweise wichtiger.

In der Gegenfrage Tristans konnte Isolde einen herausfordernden Unterton hineinhören und das übliche beinahe kindliche Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie mochte Tristans Stimme und war froh, dass er seine Worte an sie richtete. Viel zu oft schwieg der Mann ihrer Meinung nach, doch wer konnte es ihm verdenken, wusste sie doch noch viel zu wenig über ihn. Für einen Moment glaubte Isolde, ihr Gegenüber würde sie mustern, was ihr die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte, wenn sie den Gedanken nicht schnell genug wieder als lächerlich verworfen hätte.
"Nun, uns Damen braucht man zuweilen höchstens als Dekoration oder um die arbeitenden Männer zu motivieren, das fällt meiner Meinung nach allerdings nicht ganz in meinen Verpflichtungsbereich." Wie sie es hasste von den angeheuerte Helfern angegafft zu werden, ebenso wie viele andere Hofdamen damit zu kämpfen hatte.
"Etwas kluges sagen? Meint Ihr nicht, dass klug aussehen schon reicht für den Anfang?" Isolde genoss es, Späße mit den Rittern zu machen und das sah man in ihren Augen nun allzudeutlich. Doch schwang dort auch noch ein anderes Gefühl mit, welches sie sich noch immer nicht eingestand. Diese Ruhe, die Tristan ausstrahlte, dieses komplette Gegenteil ihrerselbst, all das trieb ihr jedes mal ein flaues Gefühl in den Magen, wenn sie ihn sah.
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Tristan
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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime01.02.07 19:19

Das unwiderstehliche Lächeln seiner Gegenüber erhellte Tristans Miene zu seinem Erstaunen abermals. Das war mehr als ungewöhnlich.
In den fünfzehn Jahren die der Ritter nun in Britannien verbrachte war ihm noch nie eine Frau begegnet, die sein Interesse geweckt hätte. Bei Isolde war das anders. Sie war in der Lage eine Seite an ihm zu erwecken, die er bis dahin nicht gekannt hatte.
Diese Gedanken spukten ihm jedes Mal im Kopf herum, wenn sie nur in seiner Nähe war und wie gewohnt versuchte er sie zu verdrängen um ein anständiges Gespräch zu Stande zu bringen. Auf ihre Antwort hin grinste er belustigt. Oh ja, er kannte die Lustmolche, die sich Arbeiter schimpften und in letzter Zeit vermehrt auf der Burg ihr Unwesen trieben.
"Ich bitte Euch - wenn das in Euren Verpflichtungsbereich fallen sollte, müsste ich ein ernstes Wort mit den betreffenden Männern sprechen."
Und das meinte er so wie er es sagte. Der Gedanke das irgendein zerlumpter Bauer an Isolde Geschmack finden und sie vielleicht auch noch bedrängen könnte, machte ihm deutlich zu schaffen. Aber natürlich würde er das niemals zugeben. Zumindest jetzt noch nicht.
"Nun, wenn es darum geht klug auszusehen, müsste ich mir wohl einen Sack über den Kopf stülpen oder meine Waffenbrüder bitten mir das Gesicht einzuschlagen." Diese Vorstellung amüsierte Tristan abermals. Oft genug war ihm schon ein verräterisches Grinsen ausgekommen, wenn sie alle zusammen zu Tisch saßen. Vor allem, wenn die Abgesandten aus Rom sich mal wieder in den Kopf gesetzt hatten sie zum christlichen Glauben zu konvertieren. Das ihn das noch nicht den Kopf gekostet hatte lag einzig und alleine an Arthur.
"Wie dem auch sei... ich nehme nicht an, dass Ihr vorhabt schnell wieder nach Camelot zurückzukehren. Das Wetter sieht zwar nicht allzu blendend aus, aber was haltet Ihr davon, mich zum See zu begleiten?"
Diesen See hatte Tristan vor einigen Monaten für sich entdeckt. Er lag ruhig und abgeschieden inmitten des Waldes und war kaum besucht.
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Isolde

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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime02.02.07 11:16

Der leichte Wind, der das baldige herannahen des Sommers ankündigte, blies Isolde eine ihrer blonden Strähnen ins Gesicht. Mit einer schnellen, filigranen Handbewegung strich sie sich selbige zurück hinters Ohr und verfluchte sich, da ihr in diesem Moment gewahr wurde, dass sie in Hosen und Hemd eines Mannes gehüllt war und nicht wie sonst ihr Lieblingskleit ihren Körper umschmeichelte. Isolde schämte sich für diese unangemessene Kleidung und begann wild zu spekulieren, was ihr nobler Gegenüber wohl von ihr dachte.
Beschämt senkte die junge Frau einen Moment lang den Blick zu Boden, ehe erneut die Stimme Tristans zu hören war. Der Gedanke daran, dass der sonst so stille Mann den gaffenden Arbeitern wirklich ein paar Takte erzählen würde, brachte sie zu einem geschmeichelten Grinsen. Dennoch wollte Isolde es nicht so abtun, sondern verschränkte verspielt die Arme vor der Brust. "Das ist äußerst nobel von Euch, doch meint Ihr nicht, dass ich mich selbst verteidoigen könnte?" nicht einmal unter Folter würde sie zugeben, wie gerne sie Tristan in der Rolle ihres Beschützers sähe, nicht zuletzt, weil sie ihn ihm einfach etwas besonderes entdeckte.

"Nun, wenn es darum geht klug auszusehen, müsste ich mir wohl einen Sack über den Kopf stülpen oder meine Waffenbrüder bitten mir das Gesicht einzuschlagen." Isolde hob eine ihrer geschwungenen Augenbrauen und funkelte Tristan an. Was er da gerade sagte, hielt sie für die dümmste Idee, die ein Mensch haben konnte und wie es nun einmal ihre Art war, drückte sie diesen Gedanken auch aus.
"Das ist nun gar keine gute Idee, es wäre schade um das schöne Gesicht..." Im selben Moment biss sie sich auf die Zunge und schlug die Augen nieder. Das gehörte sich ganz und gar nicht für eine Dame und sie war froh, das Tristan fragte, ob sie mit an den See käme. Vielleicht hatte er ja gar nicht zugehört oder es nicht verstanden. Isolde schüttelte unmerklich den Kopf. Das wäre mehr als seltsam, sie hatte ja deutlich genug gesprochen.
"Ja, es wäre mir eine Freude, Euch zu begleiten. Immerhin können die Pferde wohl auch eine kleine Abkühlung vertragen." Arandur war schon leicht verschwitzt, da das ungleiche Paar von schwerem Pferd und schlankem Weibe schon eine ganze Zeit unterwegs waren.

TBC: Waldsee


Last edited by on 02.02.07 11:56; edited 1 time in total
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Tristan
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Tristan


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PostSubject: Re: Der Wald   Der Wald Icon_minitime02.02.07 11:49

Die Begeisterung des Ritters für seine Gegenüber hielt an. Tristan beobachtete sie vollkommen unauffällig, studierte jede ihrer Bewegungen. Isolde faszinierte ihn nach wie vor. Schon die Art wie sie sich eine verirrte Strähne aus dem hübschen Gesicht strich hegte für ihn einen ganz besonderen Zauber. Das sie die Gewänder eines Mannes trug machte ihm weniger etwas aus, als das es ihn noch mehr zu ihr hinzog. Denn selbst in den weiten Kleidern strahlte ihre Erscheinung eine kaum zu fassende Lieblichkeit aus.
Als die junge Blondine abermals das Wort ergriff lag Tristan ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen.
"Ich bin durchaus der Ansicht, dass Ihr in der Lage seid Euch zu verteidigen, aber was wäre ich denn für ein Ritter, wenn ich Euch so etwas selbst regeln ließe."
Kein guter, das stand fest. Aber daran lag es nicht. Tristan kümmerte sich nicht um seinen Ruf und weigerte sich oftmals in kleine Reibereien einzuschreiten. Schließlich kannte er die betreffenden Personen nicht und auch an den bedrohten Frauen lag ihm wenig. Bei Isolde war das anders. Für sie hätte er Berge versetzt.

Als die junge Frau weitersprach hob Tristan mit einem kaum merklichen Grinsen eine Braue. Hatte sie das eben wirklich gesagt? Hatte sie ihn wirklich als schön bezeichnet?
Das tat er doch nicht einmal selbst.
Da ihm aber nicht verborgen blieb wie schnell Isolde die Augenlider niederschlug, sparte er sich einen Kommentar und bemühte sich, sogleich wieder einigermaßen ernst zu wirken. Er warf einen Blick auf beide Pferde und nickte Isolde mit einem leichten Lächeln zu.

"Nun gut, dann lasst uns aufbrechen."

TBC - Der Waldsee
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